Hey ihr süßen Mäuse! Bei mir ist alles konkret im Blumenbeet, hoffe bei euch auch! Wir sind jetzt zu dritt in unserer Wohnung, weil einer der freundlichen Freiwilligen nach WindHOEk umgesiedelt ist. Kurzzeitig waren wir auch zu viert, als eine kleine süße Maus bei uns in der Küche war, ihr haben wir dann aber wieder in die Freiheit verholfen. Eine Woche später ist die nächste eingezogen. Leider ist die Evolution gegen uns und diese neue Maus viel intelligenter. Deshalb ist sie immer noch in unserer Wohnung und auch wohlgenährt, weil sie den Köder von den Mausefallen stibitzt.

Ich mag Züge, was das Motto der letzten beiden Wochen war. Angefangen hat alles mit einem Arbeitseinsatz beim Markt der Stadt Windhoek. Dieser wurde mit einem großen Umzug eröffnet, bei dem EBikes4Africa am Start gewesen ist und ich mit einem Lastenrad mittendrin. Mein persönliches Highlight war, als 20 Cheerleader von einem einzigen Pickup-Truck gebracht wurden. Der Markttag ging dann schnell vorbei und wurde mit Testfahrten gefüllt.

Am nächsten Tag ging es dann in einen richtigen Zug auf Schienen!! Der Passagierverkehr wurde seit Covid leider eingestellt, aber es gab ein Party-Event in einem Zug. Es ging dann volle Fahrt voraus auf eine Farm, bei der es dann gute Musik, Essen und eine Hüpfburg gab. Das Highlight ist aber tatsächlich die Fahrt an sich gewesen mit ausgelassener Stimmung und freier Bahn für Spiel und Tanz. Es wurde sehr ausgelassen gefeiert, meinem Eindruck nach sind die Menschen hier auch sehr offen, warmherzig und lebensfroh. Wiedereinmal war vor allem die „Party-Elite“ am Start, weil siech der Großteil der namibischen Bevölkerung einen Abend in diesem Ausmaß nicht leisten könnte. Das Ticket hat 15€ gekostet, ohne Verpflegung. Trotzdem habe ich dort auch nochmal neue Gesichter kennengelernt und komme so hoffentlich bald zum Zug (mit neuen Freundschaften).
Schanti – Dingsbums, irgendein Gegenstand, dessen Name man gerade nicht kennt
Jibbo – Ja genau, kann auch als Begrüßung benutzt werden
mos – Füllwort, wenn man etwas betonen möchte („Da musst du ganz genau aufpassen mos“)
Boss – Normale Anrede, wahlweise auch my friend, my brother oder Mister *Name*
Kurzer Sprachkurs zu namibischer Alltagssprache
Als nächsten kommt leider ein Trauerzug. Für die nächsten 3 Wochen mache ich den Rückzug von meinem Blog. Meine Eltern und mein Bruder sind nämlich angereist und wir schauen uns zusammen Namibia an und sogar noch die Victoria Falls in Simbabwe. Ich komme aber mit vielen Bildern, Impressionen und schamlos spritzigen Wortwitzen zurück! Außerdem will ich die Fahrtzeiten nutzen etwas zu der Kategorie Afrikanisches Allgemeinwissen hochzuladen, es lohnt sich also trotzdem reinzuschauen. Als erstes möchte ich mich mit Postkolonialismus und den deutschen Kolonien befassen, darauf aufbauend mit dem Genozid an den Herero und den Reparationszahlungen, die ein aktuelles Thema sind. Es wird hier also auch mal ein ernsterer Ton angeschlagen und so die Zeit genutzt.
Haltet die Ohren steif!
Grüßt den Rochen, bis in zwei Wochen
Euer langatmiger Lukas