Bon giorno, ich hoffe bei euch ist alles froh im Zoo! Wir haben jetzt endlich unsere Bude fertig eingerichtet und ordentlich aufgemöbelt. Jetzt fühle ich mich richtig wohl! Das größte Upgrade war eine richtige Matratze, unser erster Anlauf war nicht gut und günstig, sondern nach 2 Tagen durchgelegen. Aber mit einem kleinen Upcycling Projekt haben wir mit den beiden Matratzen kurzerhand ein kuscheliges Couch-Konzept kreiert. Kurz vor den neuen Matratzen kamen auch gleich unsere Betten. Meine modische Mitbewohnerin hat jemanden kennengelernt, der Möbel selbst zusammenbaut, da haben wir dann kostengünstig zugeschlagen. Er hat dann kurz vor Liefertermin angerufen, dass er nur noch neongrün oder rosa als Farbe zur Auswahl hat. Wir haben uns dann dafür entschlossen es in „natur“ zu nehmen. Bin damit auch sehr zufrieden! Vor allem der Lieferservice hat überzeugt, es kam ein Pick-Up mit 2 Betten und 4 Leuten auf der Ladefläche. Dementsprechend schnell war alles in der Wohnung. Dort haben dann kurz alle geschwiegen, auf Oshiwambo geredet, an die Decke geschaut und richtig doll angefangen zu lachen. Unsere hippe Glühbirne, die im industrial Look am Kabel von der Decke hängt und so in jede Leipziger Altbauwohnung passen würde, trifft wohl nicht jeden Geschmack. Abgerundet wird unsere innovative Inneneinrichtung von unserem Kühlschrank, eine kostenlose Leihgabe von unserer coolsten Nachbarin Lilja. Ich bin wirklich sehr dankbar für ihren Einsatz!



Im Außenbereich haben wir als kleines Nebenprojekt ein Gemüsebeet aus Wasserkanistern und Dosen gestartet. Wir wollen Tomaten, Erdbeeren, Spinat und Kräuter ziehen. Ich habe die Hoffnung, dass man hier allem beim wachsen zuschauen kann, weil die Sonne jetzt im Winter schon so stark scheint. Also bitte ganz kräftig die grünen Daumen drücken. Unsere Viehzucht haben wir zum Glück wieder eingestellt. Ameisen sind hier nämlich überall und haben auch sofort eine Straße zu unserem Essen gebaut. Jetzt krümeln wir nicht mehr und haben alles in Boxen verstaut und so unsere mickrigen MitbewohnerInnen wieder losbekommen. Unser letztes Projekt zur gemütlichen Wohnung war das Mysterium um das kalte Wasser zu lüften. Wir dachten, wir haben kein Warmwasser und dann immer absurd kalt geduscht. Ich dusche ehrlich gesagt nur noch einmal die Woche, weil man auf Arbeit eh sofort wieder dreckig wird, aber dann hat sich die Vorfreude auf die Dusche wegen des kalten Wasser doch in Grenzen gehalten. Meiner Haut tut das wenige Duschen tatsächlich sehr gut, aber ich glaube ich hatte es noch nie, dass das Wasser beim duschen und Haare waschen am Anfang sichtbar dreckig ist. Die gute Nachricht ist, dass wir mittlerweile warmes Wasser haben! Wie sich rausstellte muss man einen Schalter umlegen, damit man warmes Wasser hat, wie eine Sicherung. Das ist erstmal gut zu wissen, ich hoffe aber, dass uns kein kalter Schauer den Rücken runterläuft, wenn wir dann die Warmwasserrechnung bekommen.


Die freitäglich Dusche hat sich diese Woche besonders gelohnt, weil hoher Besuch angekündigt war. Die anderen Freiwilligen von der Küste und aus dem Norden haben mich besucht. Gerade die beiden aus dem Norden sind das Stadtleben nicht mehr gewohnt, weil sie auf einer Farm untergebracht sind. Am Freitag waren wir dann direkt bei der Dragnight. Das ware glaube ich eine neue Seite von Namibia, die so im Farmleben nicht vorstellbar ist. Thema der Show war Weihnachten im Juli, weil ja gerade die kalte Jahreszeit auf der Südhalbkugel ist. Es war wieder mal wunderbar, und ein großes Kontrastprogramm zum nächsten Tag. Wir waren bei „Penduka“, ein soziales Projekt in Katutura, dass besonders Frauen aus den Townships eine Arbeitsstelle geben möchte. Es gibt ein gutes Restaurant, Übernachtungsmöglichkeiten und Kunsthandwerk, um den Frauen ein Einkommen zu ermöglichen. Und am anliegenden See kann man Tretboot fahren!!1! Allerdings bekommt man wohl Ausschlag, wenn man zu lange das Wasser berührt, weil eine Kleiderfabrik dort aufgemacht hat und illegal die Abwasser ableitete. Aber trotzdem ein idyllisches Plätzchen. Wir sind zu Fuß dort hingewandert, in unserer Vorstellung auch ganz idyllisch weil es am ausgetrockneten Flussbett entlang geht. Vom Rückweg per Fuß wurde uns jedoch dringend abgeraten, weil uns Räuber gesehen haben und jetzt in ebendiesem Flussbett lauern könnten. Also sind wir Taxi gefahren und waren so auch komplett sicher.

Abschließend habe ich noch ein paar Arbeitskolleginnen und Bekanntschaften eingeladen, meine neu eingerichtete Wohnung zu besuchen. Also hatten wir abends dann ein kleines gemütliches Zusammensein mit den deutschen Freiwilligen und meinen namibischen Freunden. Meine vegetarische Linsenbolognese kam glaube ich auch nur bei einer Hälfte gut an, die Geschmäcker sind hier wieder unterschiedlich ausgefallen. Trotzdem sind wir dann abends noch mit bester Laune aufgebrochen ordentlich auszugehen. Die Feierlocation war auch wirklich fetzig und es lief gute Musik, vorrangig Afrobeats. Es war das erste mal, dass ich in Windhoek aus war und keine andere weiße Person dort war. Beim Tanzen muss ich noch viel lernen, aber sonst ein sehr gelungener Abend. Unglücklicherweise gibt es keine Beweisaufnahmen. Ich war nämlich das erste mal ohne Handy abends unterwegs. Wir wurden in der Partyvorbereitung gebrieft, dass das Pflaster abends nochmal heißer ist und das Risiko wollte ich nicht eingehen. Es ging alles gut, aber ich verlasse jetzt öfter ohne Smartphone das Haus. Ich bin jetzt auch stolzer Besitzer eines „Tamagotchi“. Den muss man allerdings nicht füttern, es ist ein ganz normales Tastenhandy, das jetzt mein treuer Begleiter ist. Ich hoffe es macht dann jemand Fotos für mich, sonst werden die nächsten Blogeinträge etwas langweiliger. Aber da denke ich mir noch was aus für euch! Bis dahin machts gut!
Tschau Kakao
Euer Lukas
1 Kommentar
Top Blogpost, dat hat ja ma‘ wieder richtig Laune gemacht mit dir, bin heiß wie Frittentext auf den nächsten